Archiv für die 'Gedichte' Kategorie

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Wissensdurst

Wissensdurst

Bald hat er Dich erfasst,
der Wissensdurst.
Damals hast du ihn verhasst,
jetzt wirst du gehetzt
im Rausch der Zeit.
Wartest im Wind
mit vollen Segeln.
Die Reise in die Ungewissheit
verschätzt das Ich
und auch die Blindheit.

©Claed 2001

Den Himmel sehen

Den Himmel sehen

Das Runde muss ins Eckige
Wo stehe ich
Im Runden oder im Eckigen

Rund
wie das Leben
wiederaufstehen
weitergehen

Rund wie die Liebe
was passiert
wenn ich stehen bliebe

Aufstehen
mit einem Blick
den Himmel sehen

Augenblick
Augen auf
Augen zu
Vergangenheit

Eckig ist sie
viele Kanten
an denen ich mich
gestoßen habe

©Claed 2001

Bestimmt

Bestimmt

Bestimmt, bestimme
ich meine Bestimmung.

Bestimmend stimmt
dann meine Stimmung.

Doch das ist bestimmt
nicht stimmend,
denn die Stimme sagt:
„Stimme für das Bestimmt sein,
doch sei nicht allein.“

©Claed 2001

Was bedeutet Leben?

Was bedeutet Leben?

Was ist schon real,
wenn ich aus dem Hause gehe,
der Wind mir um die Ohren pfeift
und ich in Trance nur mein Auto sehe?

Was bedeutet schon Wille,
wenn der Wagen Morgens wieder nicht anspringt,
die Emotion singt, mit der Nervenfabrik von Dannen schwimmt
und der Hass den Charakter bestimmt.

Was bedeutet Freiheit,
wenn ich mir das Recht nehme
den Wagen, der mich zuparkt
bewusst ein wenig nach vorne zu schieben.

Was sehe heißt schon Klarheit,
wenn ich aus dem Horizont des Cockpits
die Umwelt wahrnehme, ab und zu in den Rückspiegel schaue
und mit Wiederwillen dabei die dreckige Frontscheibe putze.

Was macht schon Bewusstsein,
wenn ich an der Ampel stehe
und wie gefangen das visuelle Schauspiel der Natur betrachte.
Ohne es zu hören, fühlen oder zu riechen.
Mich der Illusion hingebe ein Teil zu sein,
um dann von meinem Hintermann angehupt zu werden:
„Ich solle endlich weiterfahren.“

Was bedeutet Leben?

©Claed 2001

Der goldene Stahlkäfig

Der goldene Stahlkäfig

„Was ist Freiheit“, fragte ich
den fliegenden Vogel im stählern golden Stahlkäfig.

Drehend im Lichte kreisen,
blieb er stumm
schaute dumm
„Die Mitte der Sichtweisen.“
,sagte er und dreht um.

Dann fragte er sich,
wer bist du,
wenn ich bin ich?

©Claed 2001

Zeit

Zeit

Man sagte dir, du warst geboren,
doch bewusst ist es dir erst durch die Zeit geworden.

Man sagte dir, was gut und böse ist.
Man sagte dir, dass du vergisst.

Man sagte dir, Geld sollst du verdienen,
dein Leben gleicht den eisernen Schienen.

Man sagte dir , glaube dies und werte das,
und mach dir daraus einen Spaß.

Man sagte dir, du musst sterben,
und das deine Kinder werden dich beerben.

Was wäre die Zeit nicht gemessen,
oder einfach ganz vergessen?

©Claed 2001

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Die Freiheit in Ehren

Die Freiheit in Ehren

Zu zweit sagt man
kann man Berge versetzen.
Die Liebe glaubt dann
Sich nicht zu verschätzen.

In Ehren erhofft,
die Wage zu halten.
Die Schwere sooft
den Weg gespalten.

Lieb sein, Schein?
Göttliches wahr sein,
eigennützlicher Gesinnung.
Angst und Scharm
vor der Bestimmung?

Der Augenblick gleicht
der Vergangenheit,
wie die Gewissheit
einem illusorischem Spiegelbild.

Verbunden
durch Alltagsroutinen.
Gewunden
in zwischenmenschlichen Intrigen.

In Frieden liebt jeder
nun wunschlos in sich,
doch Träumen kann man
in Freiheit wohl nicht.

©Claed2001