Monatsarchiv für Juni 2002

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Davon Nichts, Bitte.

Davon Nichts, Bitte.

Oh Hallo
Guten Tag
Schön, dass wer fragt.
Gut, dass wer spricht.
Hät den Geist sonst verwischt.
Was kann ich tun?
Nichts!
Ich lass ihn ruhen
allein
in Gedanken frei.
Ich frag, wie sie heißt.
Wer weiß das schon genau,
man beißt sich durchs Leben.
Ja, so mal eben.
Im Regen
schaust du
den Blitzen entgegen.
Wer weiß,
was Nichts schon bedeutet.
Es läutet der Wecker.
Viertel nach Drei.

©Claed2002

Radius

Radius

Zeitweise
beweg ich mich
im Kreise
um mich selbst
auf erdrückende Weise
in schwebender Reise
zum Leben

©Claed 2002

Leid

Leid

Das größte Leiden
ist das Leiden,
dessen Grund
für das Leiden
fehlt.

©Claed 2002

fast unbekannt

fast unbekannt

Ich sehe die Ruhe,
rieche die Kraft.
Entdecke den Morgen,
der dies alles schafft.

Bemerke ein Lächeln,
das neben mir steht.
Ein Blick in den Himmel,
der nichts verrät.

Ich suche den Fluss
ins Gedankenland.
Fast unbekannt
glaubt der Verstand.

©Claed 2002

Sonne

Sonne

Besinnungslos treibt sie dahin,
in ihrer Fassung einmalig.
Meerblaue Unendlichkeit umgibt
ihre zärtlichen Strukturen,
dessen Nuancen sich duellieren
mit den Ecken der Welt.
Kontrast geht immer neue Wege
in subtilster ominöser Gestaltung.
Sie malt Bilder,
stetig erfrischend.
Wieder belebend.
Genau wie der Traum,
den wir Heute leben,
und Morgen erdenken
in beruhter Sinnlichkeit.
Aufgeweckt
zeigt sie ihre langen Schatten.
Vereint uns im Glanz
ihrer selbstlosen Zufriedenheit.
Im Gefühl der Gegenwart
umgibt uns Illusion von Harmonie.
Dennoch lieben wir sie.

©Claed2002

Kurz noch

Kurz noch

Nun,
ich muss los.
Konnte nicht ewig warten
auf erdachte neue Taten.
Der Himmel breitet sich aus,
um in einem neuen Horizont
gefangen zu werden.

Kurz noch,
werd gleich gehen.
Tiefe Sehnsucht mit mir nehmen.
In Gewissheit,
dass die Zeit es mindert
jedoch nie erlöscht.

Wartet
nicht auf mich.
In euren Herzen
braucht nicht suchen,
was in Gedanken immer bei euch ist.

©Claed2002

Heute Jetzt Gleich

Heute Jetzt Gleich

Einzelschicksal gibt es nicht.
Was zählt ist die Gesamtsicht.

Ich schaue in taubstumme Gesichter.
Sehe viele erloschene Lichter,
im Spiegel nicht mein Eigenes.

Sie wollen viel erzählen,
doch wem?

Eingesperrte Seelen.
Starre Blicke
an weiße Wände.

Gefühlslose Zeit
in sich aufnehmen,
sich selbst stehlen.

Jeder schreibt Geschichte
auf sein Gewissen.

©Claed2002
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